Pastor Hermann Romberg II

Pastor Hermann Romberg
Ferndorfer Pfarrer 1885 bis 1908
Superintendent ab 1902
Teil 2

 

Unter der Führung Rombergs wurde 1887 die "Neue Kirche", der große Kirchenanbau östlich an die "Alte Kirche", die mittelalterliche "Laurentiuskirche", errichtet. Romberg gab im Juni 1892 hierzu ein Schriftchen heraus, in dem er über den Erweiterungsbau und die Einweihungsfeier berichtete und das auch seine Festpredigt enthielt. Die Schrift bzw. ein Nachdruck von 1977 befindet sich in vielen Ferndorfer Häusern. Die Baukosten betrugen etwa 50.000,-- (Gold-)Mark, von denen ein zwar bekanntes, aber nicht genanntes Gemeindeglied 5.000,- Mark stiftete. Das übrige Geld musste geliehen werden. 


Im schon mehrfach erwähnten "Lagerbuch" hat Romberg, bisher unveröffentlicht, folgendes festgehalten: "Ferner ist zu erwähnen, dass in den neunziger Jahren die seit Jahrhunderten an die Inhaber der Pfarr- und Küsterstellen entrichteten Naturalabgaben abgeschafft worden sind, so dass seit dieser Zeit sämtliche Bedürfnisse der Kirchengemeinde durch direkte Steuern gedeckt werden. Im Jahre 1900 erhielt die Kirche von innen wie von außen einen neuen Anstrich mit schöner Malerei, namentlich des Chores, durch Maler Gangloff in Siegen, die Ausgaben hierfür konnten aus vorhandenen Mitteln gedeckt werden. Die Kirche selber dürfte gegenwärtig die schönste im Siegerlande sein."  Soweit Rombergs Bericht.


Sein Nachfolger, Pastor Schüler, schreibt später ins Lagerbuch:" Der 1902 zum (ehrenamtlichen, d. V.)  Superintendenten der Synode gewählte Pfarrer Hermann Romberg ging 1908 am 25. März heim, seine ohnehin schwankende Gesundheit war durch den Tod seines Sohnes erschüttert worden. Die Kirchengemeinde schenkte der Witwe, die seither mit ihren Kindern im eigenen Hause in Ferndorf (heute Schlehdornstraße 17, d. V.) wohnt,  5.000,- Mark."  Im Protokoll heißt es: "Es wird beschlossen, in Anerkennung der treuen Dienste, die der Verstorbene während der 23-jährigen Amtstätigkeit in der Gemeinde geleistet hat, der Witwe aus den verfügbaren Beständen eine Remuneration (Vergütung, d. V.)  von 5000 Mark zu zahlen."

 

Nachtrag
Im Jahr 1950 konvertierte der Theologiestudent Friedrich Romberg, ein Nachkomme Hermann Rombergs, zur röm.-kath. Konfession, nachdem er zuvor in Kreuztal wiedergetauft wurde ("bedingungsweise Taufe"). Diese nun 55 Jahre

zurückliegende Handlung wurde in der Festschrift "St. Johannes Kreuztal,"  Kreuztal 2004, ausdrücklich dokumentiert (S. 372). F. Romberg wurde 1959 in Paderborn zum Priester geweiht. 

 

Erhard Krämer